Du kannst selber wählen, was dir lieber ist: ob du vertwachen willst, weil du in Manuells Testosteron baden tust – so ist es mir nämlich gestern gegangen – oder ob du vertwachen willst, weil dir ein beissender Essigruch in die Nase steigt. So ging es mir höite morgen. Irgendwie hatte ich so Essigwickeln überall. Offenbar habe ich gestern wieder halluziniert und der Bandarzt Dr. Looping hat sich wieder rührend um mich gekümmert. Trotzdem macht es langsam Angst, dass ich da immer in Trangs fallen tue und nicht weiss warum. Noch mehr Angst macht es, dass der Manuell nicht mehr in unserem Schlafsack war als ich vertwachet bin. Ist es nicht niedlich wie wir uns schon aneinander gewohnt haben. Mittlerwäilen sage ich sogar UNSER Schlafsack obwohl es äigentlich mein Schlafsack ist, der aber nach Manuell riecht wegen dem Testosteron.
Ich schlich mich vorsichtig auf und ging durchs Haus. Bei Dolbys Zimmer war die Türe zu und durch diese drang lediglich ein tiefes, grollendes Schnarchen. Ich ahnte Böses – das wars wohl mit dem Dolby und somit auch mit den Aufnahmen. Der Traum vom Rockolümp wich nun sicher jenem von einer EP bei Exlibris.
Ich bahnte meinen Weg in den Esssaal, kam vorbei an der Besenkammer aus welcher ein dumpfes Murxen nach draussen kam… Wulprecht? Langsam kam mir alles sehr gespenstisch vor, ich begann zu rennen. Wie ich im Esssaal ankam, sass die ganze Mannschaft besammelt zu Tisch, ausser Dolby…
… der kam gerade mit einem frisch beladenen Blatti aus der Küche, keine Gummibärli gegen Geister.
Essen gegen Hunger
Jetzt kannst du, auch wenn du keine Psüchologie schtudiert hast, eppa grad mein Dilemma verstehen. Was sage ich jetzt zu Dolby – vor allem weil ich keine Psüchologie studiert habe? Etwa: „Dolby? Bist du nicht tot?“ ist das würklich so wie man einen alten Fröinden begrüsst der zu Dornröschen hätte werden sollen? Das kannst du nicht, würklich. Ich entschied mich für die gmässigtere Wariante und stammelte einfach „Dolby? Was machst du hier? Warum zum Töifel lebst du noch?“ Offenbar war ich damit goldrichtig, denn des Dolbys Mundwinkel zogen sich nach oben. Er reichte mir die Hand und führte mich zum Schlafzimmer. Dort wollte er gerade die Türe öffnen und mir etwas zäigen. Doch ich bekam es wegen dem grollenden Schnarchen im Inneren mit der Angst zu tun und bestand darauf, dass Stone bei der Türöffnung dabei war. Dieser kam zu uns, knallte gegen die Tür, die aus den Angeln flog. Auf dem Bett lag Tschimmi, tiefschlafend. Haben die Töifelskerle der Kapelle tazächlich dem Wulprecht Tschimmi zum Frass vorgeworfen um Dolby zu retten? Aber wie zum Henker… und warum der Stone… und… die Fragen überschlugen sich. Stone sagte, dass er den Tschimmi äigentlich mehr wegen seiner Fröindin mochte. Dolby schmunzelte und meinte nur, sie würden mir alles beim Zmorgen erklären und führte mich wieder in den Speisesaal.
Ausschau nach dem Prinzen - Dolby, von Dornröschen zu Rapunzel
Schüst wie wir dort ankamen eröffnete der Gainsbourg seine Sitzung. Säine Worte dröhnen noch jetzt in meinen Ohren „aufgrund jüngster Vorfälle bezüglich dem Verstoss gegen das Betöibungsmittelgesetz…“ da Stand der Stone auf, rammte mir seine Faust ins Xicht, dass ich ohne Haluzinazion ein paar Vögli zwitscheren hörte. Lehcim zog blitzschnell ein Seil aus seiner Tasche und fesselte mich damit. Gainsbourg las mir meine Rechte vor und ich hatte keinen Plan worum es äigentlich ging. Dann schlug der Bandarzt Dr. Looping mit ernster Mine seine Bibel auf den Tisch. Er hielt einen Vortrag wo kein Mensch verstand worum es äigentlich ging. Aber offenbar war die Situazion so ernst, dass niemand ihn unterzubrechen getraute – ausser der Manuell gab abunzu ein paar Kommentare ab. Offenbar war Dr. Looping erzürnt, dass ich seine Warnung nicht ernst nahm. Die Tabs, die Stone zum würzen mitnahm und die Lehcim am dritten Tag den Magen umdrehten…
…offenbar machen sie bei intranasaler Konzumation abhängig und rufen Halluzinazionen hervor. Aber Himmalaya ich und drogensüchtig – das kann nicht säin. Wie ich mich zu wehren versuchte, drückte mich der Stone gleich wieder auf den Stuhl und Looping schlug säine Bibel auf. Offenbar ist es tüpisch für Tschankies, dass sie ihre Sucht verlöignen, das stand jedenfalls darin. Aber ich bin kein Tschanki, glaub mir!!!
Nun jedenfalls haben sie beschlossen, dass wir uns höite zum letzten mal unserem Kerngeschäft widmen und ich in eine Erziehungsanstalt gehen muss. Trotz fittem Dolby – aus der Traum vom Doppelalbum. Gainsbourg hatte alles schon parat. Wir mussten noch Versailles und Sequel aufnehmen. Ausserdem wollte er im Garten vom Haus noch ein Klip zu Sequel drehen, alles höite. Danach wurde ich von Tschonni, einem Kollegen von Stone abgeholt, der würde mich direkt in die Rihäb bringen. Gainsbourg hatte einen Vertrag, den ich unterschreiben musste, sonst würden sie mich nicht losfesseln. Nur Problem, wenn ich nicht losgefesslet bin kann ich nicht unterschreiben so sehr ich auch will. Manuell, Stone und Looping waren dafür, dass ich halt gefesselt blieb und so die letzten Songs singe. Gainsbourg, Dolby und Lehcim waren dafür mich erst loszufesseln und dann unterschreiben zu lassen wegen ein gefessleter Singer sieht im Wideoklip doof aus. Eine hitzige Diskussion entbrannte. Schliesslich konnte man sich nicht einigen und einigte sich auf sisasugg…
…nach ungefähr 3 Stunden habe ich dann die Fesseln am Stuhl aufgekratzt, das Papier unterschrieben und wir konnten uns endlich dem Kerngeschäft widmen. Lustig war der letzte Aufnahmetag für mich zwar nicht. Die Aufnahmen zu Sequel gingen ja noch, aber bald begann ich am ganzen Körper zu zittern. Dreimal versuchte ich eine Tab in meine Nase zu schmuggeln, aber Stone war immer schneller und das tat weh.
Danach gingen wir in den Garten und drehten das Klip dazu. Wenn du genau hinguggest siehst du, wie ich bei 1.43 die holde Übergestalt anbete. Dazu lege ich den Kopf in meinen Nacken und schaue gen Himmel. Genau da kannst du sehen, wie sich meine Nasenscheidenwand schon langsam auflöst. Bei den Aufnahmen zu Versailles war ich dann nur noch scheisse drauf. Ich finde der Song klingt beschissen. Und wenn du genau hörst, köört man beim ganzen Lied im Gesangsmikrophon, wie die Kapelle schon mit dem Kerngeschäft aufgehört hat und das Studio abprotzt. Nur die hörbaren Windstösse sind aus Stones Nasenlöcher, der die ganze Zeit neben mir stand und schaute, dass ich nicht an die Tabs gehe.
Oli sichtlich gezäichnet vom Drogenkonzum und niedergeschlagen
Muss denn jede Flourishexpedition in einem Desaster enden? Gopferchlemmpu! Ich habe die Band wohl wirklich in die Schäisse geritten. Entsprechend schlecht klingt jetzt Versailles. Ich schulde der Band wohl mal ein Bier oder so. Niemand konnte sich darüber fröien, dass der Dolby nicht mehr beim Wulprecht ist und der Tschimmi jetzt an seiner Stelle schläft und wir eine grossbusige Blondine in der Besenkammer gefangen hielten. Ausser der Lehcim hat nach ungefähr drei Tagen mit dem Weinen aufgehört, was dann doch alle ein bisschen fröite. Nun machte auch der Stone dem Tschowannis Feldküche dicht, nahm der Ente die Leber raus und verteilte sie an uns.
Tschimmi hat ihm gestern ein bisschen Oregano mitgebracht, den der Zöllner bei der Hinfahrt abgenommen hat. Muss Stone diesen nun wieder über den Zoll nehmen? Schon nach der Hobo Tour landeten wir im Knast als wir über den Zoll mussten… Ob Stone und seine Fahrgenossen das überstehen? Ich werde es wohl nie erfahren, denn inzwischen traf Tschonni ein, packte mich unter seinen Arm und lud mich in seinen Seitenwagen. Ich musste in die Rihäb. Keine Umarmung, kein Schämpis, keine öiforischen Schtadiongesänge nix, ausser enttäuschte Gesichter und eine Träne von Lehcim. Ich habs verdient, getraute mich nicht mehr zurückzuschauen, ich bin ein Versager! Auf Wiedersehn le thoureil. Aus der Traum vom Rockolümp.
Wie der Tschonni seinen Motor startete und ich im Seitenwagen davonfuhr, hörte ich in der Ferne, dass Manuell und Stone sisasugg spielten um des Tschimmis Fröindin.
The piper on the chair at dawn